Kurhaus Bad Neuenahr

Wenn Putz Geschichte bewahrt

Das Kurhaus Bad Neuenahr ist ein architektonisches Juwel des Neobarock. Nach der Flutkatastrophe 2021 stand das denkmalgeschützte Gebäude vor einer gewaltigen Aufgabe: Die historische Fassade sollte nicht nur restauriert, sondern in ihrer ursprünglichen Wirkung wieder erlebbar gemacht werden – mit einem Material, das auf den ersten Blick wie Stein wirkt, in Wahrheit aber modellierter Putz ist.

Putz statt Stein – eine bewusste Entscheidung

Schon beim Bau im Jahr 1905 verzichtete man auf klassische Steinmetzarbeiten. Stattdessen wurden Ornamente, Figuren und Fassadenstrukturen aus Putz gefertigt – ein Stilmittel des späten Neobarocks und beginnenden Jugendstils. Diese Tradition wurde bei der Restaurierung fortgeführt – mit modernen Materialien und handwerklicher Präzision.

Die Sanierung erfolgte unter der Leitung von Bungarten Architekten in mehreren abgestimmten Schritten. Ziel war es, möglichst viel der historischen Substanz zu erhalten. Dabei kam ein speziell entwickelter Steinergänzungsmörtel von tubag zum Einsatz – ideal für die Nachbildung von Bossierungen, Rillenstrukturen und ornamentalen Details.

Ein Denkmal mit Zukunft

Die Restaurierung des Kurhauses ist mehr als nur Schadensbeseitigung – sie ist ein Bekenntnis zur Baukultur. Die Fassade erzählt heute wieder ihre Geschichte: in Ockertönen, mit Tiefe, Struktur und Charakter. Möglich wurde das durch ein Material, das mehr kann als nur reparieren – es bewahrt, schützt und gestaltet.

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