Rosenau II 

– Europas neuer Standard für eine nachhaltige Baubranche

Auch Nachhaltigkeitsstrategien haben verschiedene Baustellen. Eine davon ist die Produktion. Dass sich die Auswirkungen einer umweltschädlichen Bauweise minimieren lassen, beweisen  nnovative Ansätze. So setzt auch das Sievert Trockenmörtelwerk Rosenau II europaweit neue Standards in der Herstellung von Baumaterialien – von Anfang bis Ende.

Story: Chantal Seiter & Fotos: Alexander Huber

Rund 100.000 Tonnen Putze, Mörtel und Kleber – so viel produziert das Trockenmörtelwerk Rosenau II im niederbayerischen Mamming-Rosenau jährlich. Diese hohe Produktionsleistung, die dem Gewicht von etwa zehn Eiffeltürmen entspricht, soll geringste Auswirkungen auf Menschen und Umwelt haben. Zwar brauchen wir angesichts steigender Bevölkerungszahlen mehr Wohnraum, allerdings nicht mehr um jeden ökologischen Preis.

Deshalb denken wir die Baustoffproduktion und deren Produktion in dem Sievert-Werk seit Anfang 2022 neu. Kreislaufwirtschaft ist ein Stichwort, autarke Energieversorgung ein weiteres. So erzeugt eine Photovoltaik-Anlage einen Großteil des für die Produktionsprozesse im Trockenmörtelwerk benötigten Stroms. Ist es besonders sonnig, wird Reststrom eingespeist und fließt in lokale Gemeinden. Für trockenen Sand sorgt eine CO2-neutrale Sandtrocknungsanlage: Sie ist in Deutschland die erste ihrer Art und bezieht heiße Luft aus der Verbrennung von Restholz. Damit auch ihre Abwärme nicht ungenutzt bleibt, übernimmt ein Wärmetauscher ihren Abtransport unter anderem in Richtung Mischanlage und Heizungen der werkseigenen Büroflächen. Das alles macht Rosenau II zu Europas modernstem Trockenmörtelwerk.

Rosenau II spart jährlich 1100 Tonnen CO2. 

 

Und auch Abfälle wollen wir im Werk Rosenau II vermeiden: So wird beim Abfüllen entstehender Trockenmörtelstaub aufgefangen und zurück in die Produktionskette geschleust – anders als in anderen Werken, die den Staub entsorgen. Eingesetzte Stoffe werden vollständig verbraucht, CO2-Emissionen weitgehend vermieden. Rosenau II spart dadurch jährlich 1.100 Tonnen CO2. Ein wichtiger Richtwert für uns, wollen wir schließlich bis 2030 CO2-neutral sein.

Damit diese Vision Wirklichkeit wird, legt die Sievert SE großen Wert auf kurze Transportwege und lokale Partnerschaften für die Rohstoffbeschaffung. Einer dieser Partner ist das benachbarte Kieswerk Karl Mossandl GmbH & Co., welches bereits 40 Jahre lang den Sand für das ehemalige Werk Rosenau I liefert. Mit Errichtung des neuen Standorts in unmittelbarer Nähe führen die beiden Unternehmen ihre langjährige Zusammenarbeit fort. Nachhaltigkeit bedeutet auch: dauerhafte Verbindungen zu schaffen.

Die Errichtung von Rosenau II benötigte rund 30 Prozent weniger Beton und rund zehn Prozent weniger Stahl.

Das Trockenmörtelwerk Rosenau II setzt europaweit neue Standards für die Produktion nachhaltiger Baustoffe – von eingesetzten Ressourcen bis zum Endprodukt. Neben recycelten Stoffen entstehen hier vermehrt EPS-freie sowie rein mineralische Produkte für die hauseigenen Marken quick-mix, akurit, tubag und strasser. Hohe Nachhaltigkeitsstandards werden nicht nur in Produktionsprozessen und mit Endprodukten wie quick-mix Fugenmörteln oder Gips-, Kalk- und Kalkzementputzen der Linien MEP-it. oder KIP erfüllt. Vielmehr erfolgte der Bau des Werks selbst ressourcenschonender als üblich. Ermöglicht hat das eine optimierte Tragwerkplanung, aufgrund derer für die Errichtung von Rosenau II rund 30 Prozent weniger Beton und rund zehn Prozent weniger Stahl benötigt wurde.  

Seit Januar 2022 versorgt das Trockenmörtelwerk in Mamming-Rosenau Baustellen in Niederbayern, München, Österreich sowie in der gesamten Bundesrepublik Deutschland mit nachhaltigen Baustoffen – in Säcken oder als lose Siloware. Mit seinem innovativen Ansatz, 
dem starken Fokus auf Recycling sowie dem Einsatz natürlicher Ressourcen, ist Rosenau II ein Paradebeispiel für die Umrüstung weiterer Sievert Werke und trägt schon jetzt aktiv zu einer umweltverträglicheren Baubranche bei.