EPDs mit System
Architektinnen und Planer brauchen EPDs, um faktenbasierte Entscheidungen im Sinne des Ressourcenschutz zu treffen.
Präziser als branchenübliche Verbands-EPDs sind Ökobilanzmodelle, die den tatsächlichen Verbrauch unternehmenseigener Produkte reflektieren. Mit unserem Partner Sphera haben wir einen eigenen LCA-Calculator entwickelt – nun ist die erste Sievert EPD für den RessourcenSchutzPutz, den KIP-it. SR, mit dieser bahnbrechen Software erstellt worden.

Produktindiviuelle EPDs sind keine Sache der Schätzung, sondern basieren unter anderem auf dem konkreten Materialverbrauch eines Produktes
Im Grunde wirkt es ganz einfach. Der Ressourcenverbrauch eines Produktes von der Rohstoffgewinnung bis zur Produktentsorgung – also Cradle to Cradle – wird in eine riesige Excel-Tabelle eingefügt. Der LCA-Calculator (LCA: Life Cycle Assesment) berechnet aus den verbrauchten Materialmengen, den Energieverbräuchen, den Transportkilometern, den Bedingungen im Nutzungsstadium und den Entsorgungsszenarien eine Umweltbelastung des Produktes über den gesamten Lebenszyklus.
Innerhalb von Sekunden spuckt die Tabelle eine Wertetabelle mit 37 Umweltindikatoren aus, der unter anderem den CO2-Fußabdruck des Produkts abbildet. Der wichtigste Umweltindikator ist das Global Warming Potential (GWP 100), bekannt auch unter CO2-Fußabdruck. Diese Daten werden im Verifizierungstool des Instituts Bauen und Umwelt e.V. (IBU) gewissenhaft geprüft.
Überhaupt wurde das gesamte Ökobilanzmodell mit einem unabhängigen Verifizierer, der vom IBU gestellt wird, freigegeben. So unterliegen neu erstellte EPDs keiner wiederkehrenden umfangreichen Prüfung, sondern basieren auf einem verifizierten Ökobilanzmodell.
Damit gewinnen die EPDs an Glaubwürdigkeit – und Schnelligkeit.
Statt Durchschnittswerten liefern wir konkrete Angaben über den CO2-Fußabdruck eines Produkts
„Damit es jetzt mit den Ergebnissen so schnell geht, haben wir mit unserem Partner Sphera neun Monate lang den LCA-Calculator mit bis zu 200 CO2-Emittenten entwickelt“, erklärt Uwe Kielhorn aus dem F&E-Labor den Prozess geduldig. Geduld lohnt sich bei diesem Projekt: Sievert hat unter enormen Ressourceneinsatz ein eigenes Ökobilanzmodell geschaffen und liefert Architekten und Bauherrinnen konkrete Angaben zu den Umweltindikatoren der einzelnen Produkte über alle Stadien (A-D). Verbands-EPD bilden nur die Durchschnittswerte für Produktgruppen ab. Ein Trockenmörtel ist bei einem intakten Gebäude durchschnittlich 45 Jahre im Einsatz: So wird über ein halbes Jahrhundert errechnet, wie viel CO2 durchs Produkt freigesetzt wird.
Wie viel Bindemittel ist in der Rezeptur? Wie viele Additive? Wird mit Sand oder Kies hergestellt? Welche Energiemengen an Erdgas, Propan oder Holzhackschnitzel werden verbraucht? Über welche Entfernung wir das Produkt transportiert? Diese und mehr Fragen werden präzise und produktindividuell beantwortet, dafür hat das Team bei Sievert einen eigenen Prozess entwickelt.
Unsere hauseigene EPD - so funktioniert's:
Schritt 1:
Eine Architektin oder ein Produktmanager stellt die Anfrage für ein Produkt aus unserm Green-Line-Sortiment.
Schritt 2:
In einer Exceltabelle mit 200 Ressourcenverbauchsparametern werden vier verschiedene Datenquellen im Unternehmen angezapft, um konkrete Daten zur Rezeptur, Herstellung, Wasser- und Energieverbrauch und Abfallprozessen zu erhalten.
Schritt 3:
Der LCA-Calculator ordnet die Primärdaten den Richtwerten zur Umweltbelastung, (ermittelt in anerkannten Datenbanken) zu.
Schritt 4:
Der CO2-Ausstoß und die übrigen 36 Umweltindikatoren des Produkts über den gesamten Lebenszyklus erscheinen in wenigen Sekunden in der Ausgabe-Maske.
Schritt 5:
Die Tabelle wird in der IBU Online-Maske hochgeladen und daraufhin Text und Cover für die EPD erstellt.
Schritt 6:
Alle Daten werden vom IBU verifziert und innerhalb der EPD freigegeben.

Die erste Sievert EPD schneidet im Indikator WP 100 als CO2-Fußabdruck bis zu 35 % positiver ab als in der Verbands-EPD angegeben
Für Planerinnen und Architekten ist das eine elementare Entscheidungsgrundlage für mehr Umweltschutz auf dem Bau. So ist auch unsere erste EPD zum neuen RessourcenSchutzPutz, dem KIP-it. SR, entstanden. Für Unternehmen, die es ernst mit dem Klimaschutz meinen, lohnt sich die eigene Analyse nicht erst ab 2027, wenn EPDs verpflichtend werden sollen.
Funktioniert das Ganze für den Lebenszyklus eines Kuchens? „Das Modell wurde explizit für die Errechnung aller CO2-Emittenten in einem Trockenmörtel entwickelt.“
Uwe Kielhorn weiß, dass es hier um Präzision geht – und um Schnelligkeit. Er betont: „Wir sammeln die Anfragen zu der Erstellung neuer EPDs und arbeiten die nach und nach ab.“
Was für ein Understatement für einen Transformationshebel, der es in sich hat.

Präzise planen mit der Sievert EPD
Jetzt neu für unseren KIP-it. SR mit Sekundärrohstoff.